Marokko mit Kind

Wir sind Wiederholungstäter und kommen immer wieder gerne zurück. In nur knapp 4 Stunden ist man in einer völlig anderen Welt.

Auf dem Weg nach Marokko

Wir fliegen von Frankfurt, da der Flieger bereits um 6:15 Uhr morgens abhebt, sind wir am Vorabend mit der Bahn angereist und haben im Motel One geschlafen.
Tipp: Wesentlich günstiger als die Hotels direkt am Flughafen, aber auch 15min mit dem Taxi entfernt. Das Hotel selbst bietet von 6:00-22:00 Uhr einen kostenlosen Airport-Shuttle an.
Endlich im Flieger! Je nach Airline erhält man bereits in der Luft die erforderlichen Einreisekarten, die man den Polizisten bei der Passkontrolle vorlegen muss. Wer es nicht im Flugzeug bekommt, direkt im Eingangsbereich ausfüllen! Während es in anderen Flughäfen wie Marrakesch und Casablanca schon seit Jahren „Fast-Tracks“ für Familien und ältere Passagiere gibt, haben wir diesen Vorzug dieses Jahr erstmalig in Agadir erleben dürfen.

Mit dem Auto durch Marokko

Nach den Einreiseformalitäten ging es für uns direkt zu Hertz, wo wir unseren Mietwagen gebucht hatten. Wir werden oft gefragt ob es kein Problem ist in Marokko mit dem Auto zu fahren, ich kann dazu nur sagen, absolut nicht! Wer sich in Italien oder Frankreich in den Verkehr traut, kann es auch hier.
Tipp: „HERE – we go“ eine Karten App die auch offline funktioniert und uns bisher sehr gut durch die Welt navigiert hat – einfach Marokko herunterladen und los geht‘s.

Zum Verkehr ein paar Hinweise:

  1. Marokko regelt den Verkehr an großen Kreuzungen per Kreisverkehr. Kreisverkehr ohne Ampel bedeutet, der im Kreis hat Vorfahrt. Kreisverkehr mit Ampel ist wie in Deutschland eine Kreuzung mit Linksabbiegerspur – bis zum Gegenverkehr vortasten und warten. In der Rushhour regeln häufig Polizisten den Verkehr, da gilt dann Polizist vor allem!
  2. Vorsicht vor Bussen und LKWs im Kreisverkehr, die halten nicht immer die Spur und bevor man das Nachsehen hat, sollte man Abstand halten und nicht auf die eigene Spur beharren.
  3. Parken kostet in ganz Marokko am Tag 2 MAD (Marokkanische Dirham, entspricht 20 Ct) und nachts 3 MAD. Ausnahmen sind i.d.R. beschildert, im Zweifel vorher fragen. Es gibt immer Parkwächter die einen einweisen.

Alternativ zum Auto gibt es Überlandtaxen oder Busse (CTM oder Subratours), die alle Städte Marokkos verbinden. Ist recht günstig, allerdings kann es je nach Jahreszeit zu Wartezeiten kommen, da der Fernbusverkehr das Hauptverkehrsmittel der Marokkaner ist.

Agadir

AgadirDer 1. Weg in Agadir führt uns in der Regel ins Cafe Carre Blanc im Stadtteil El Massira. Exquisite süße und herzhafte Snacks und starker Kaffee beleben nach der Reise.

Agadir selbst ist ein Badeort mit vielen Hotels und ohne alte Wahrzeichen. Das liegt daran, dass 1960 die Stadt bis auf weniger Häuser durch ein Seebeben komplett zerstört wurde.
Der kilometerlange feine Sandstrand lädt zum Baden ein und da der Strand in einer Art Bucht liegt, ist der Atlantik nicht so stürmisch wie im wenigen Kilometer entferntem und bei Surfern sehr beliebten Taghazout. Hier kann man Kamelreiten, Surfen, Kiten, Jet Ski fahren

Meine Sightseeing Tipps für Agadir:
Agadir_Jardin_Olhao„Jardin d’Olhao“ Der Garten der Verliebten mit einer kleinen Foto Ausstellung, die Agadir vor dem Erdbeben zeigt.

„Agadir Oufela* – Kasbah“ auf dem Berg gelegen, weniger weil es dort was zu sehen gibt, sondern weil man von dort einen großartigen Blick auf die ganze Stadt hat. Dort war die tatsächliche Altstadt von Agadir, da nach dem Erdbeben aber nicht alle Opfer geborgen wurden, ist dort nichts auf- oder neubebaut worden.

„Souk El Had**“ – Der Markt von Agadir. Denn Souvenirs für die Lieben müssen sein. Gute Nachricht: immer mehr „Preisschilder“ halten Einzug auf dem Markt, also muss man nicht handeln, wenn man es nicht möchte.

Medina de Agadir – dort wurde von dem italienischen Architekten Coco Polizzi die ursprüngliche Altstadt nachgebaut. Der Besucher erhält einen Eindruck von berbischer Baukunst. Hier finden oft auch Konzerte oder Modeschauen statt.

Über Tiznit nach Merlift

Von Agadir ging es nach 3 Tagen in Richtung Süden, durch Tiznit, eine Stadt bekannt für Silberschmuck, mit einer gut erhaltenen alten Stadtmauer, bis nach Merlift.Mirleft
Hier hatten wir über Booking eine Ferienwohnung in einem Villaviertel gemietet. Pool und Jakuzzi gab es auch dazu und ganz viel Ruhe. Wir hatten extra eine Wohnung genommen in der das Frühstück inklusive war. Dies wurde wahlweise am Pool oder auf der Dachterrasse unserer Wohnung angeboten. Ein marokkanisches Frühstück besteht normalerweise aus Tee, Milchkaffee, frischem O-Saft, Baguette, Honig, Marmelade, Olivenöl, Msemn (eine Art Pfannenkuchen), im Süden gibt es oft auch Amlou (für uns das marokkanische Nutella – unbedingt probieren! Eine Paste aus gerösteten Mandeln oder Erdnüssen, mit Arganöl und Honig). So gestärkt ging es dann zum Baden an den Strand. Ein erfrischender Traum. Vorsicht vor der Brandung, bei Flut zieht es einem schnell die Füße weg!

Die Steilküste erinnert hier zum Teil an die Westküste der USA (Big Sur). Der AtlanMirleft_beachtik schlägt oft mit voller Wucht an die Felsen und hat hier und da Arches hinterlassen. Die bekanntesten sind in Legzira, wobei einer von dreien im Oktober 2016 eingestürzt ist. Trotzdem ist es (aber nur!) bei Ebbe ein lohnender Spaziergang. Wichtig ist nur Gezeiten vorher checken und genügend Zeit für den Hin- und Rückweg einplanen. Wer nicht gehen möchte, hat ob wohl es echt ein Ministrandabschnitt ist, vielfältige Möglichkeiten am Ausgangspunkt: Surfen, Kiten, Quad fahren oder einfach in einem der kleinen Restaurants sitzen und Tee trinken, da kommt jeder auf seine Kosten.

Mirleft ist ein verschlafenes kleines Nest mit einer alten Befestigungsanlage auf dem Berg aus dem II. WK und einer Mini Einkaufsstraße. Man sieht hier häufig Hippies und alles ist wirklich entschleunigt.

Jedes Restaurant bietet aber dennoch kostenlos WiFi und gutes Essen. Wir waren immer im Hotel ATLAS essen, eine kleiner Familienbetrieb in dem die Mama noch kocht und die Tochter serviert.

Mit Kind ins Hammam? – Selbstverständlich!

Nach zwei Nächten ging es zurück nach Agadir. Um den Urlaub abzurunden, waren meinen kleine Maus und ich vor der Rückreise in einem Hammam. Es gibt private (gemischter Zutritt möglich) und öffentliche (Geschlechtertrennung). Als paar oder Gruppe kann man zwei Stunden in einem privaten buchen, das beinhaltet dann die Waschung und eine einstündige Massage. Bei der Waschung reibt man sich mit einer Seifenpaste auf Olivenbasis ein, genannt Savon Beldi oder Savon Noir Beldi. Nach einer Weile kommt der oder die Mitarbeiterin des Hammams und schrubbt den ganzen Körper mit einem Peeling-Handschuh genannt Kis. Ziel ist es die alten Hautschuppen abzurubbeln. Anschließend wird man eingeseift und bekommt die Haare gewaschen, wer sich lieber selbst wäscht, kann das natürlich auch alleine tun. Zur Abrundung geht es dann zur Massage. Da meine Maus lieber mit Wasser spielt und auch mal kreischt, gehen wir Mädels i.d.R. in ein öffentliches Frauen Hammam (Cleopatra im Stadtteil Stylia 2), wenn der Papa mal mit gehen möchte (er lässt sich aber i.d.R., lieber 2 Stunden massieren) gehen wir in ein privates. Für den ersten Besuch, rate ich zu einem privaten.

Den Abschluss in Agadir bildet traditionell immer ein Essen im El Toro. Ein Restaurant an der Strand Promenade mit leckeren Virgin Mojitos und Personal, das wie eigentlich überall in Marokko, Kinder mag. Unsere Tochter wird i.d.R. mehr hofiert als wir, daher steht unserer nächste Tour nach Essaouira im März 2019 auch schon fest.

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